C-LAB präsentierte auf dem diesjährigen 14th European Police Congress vom 15.2. bis zum 16.2. im Berliner Congress Center erfolgreich die Lösung RFID Triage und den useTableTM.
Die Lösung RFID-based Triage basiert auf den Ergebnissen des, vom BMBF geförderten, Forschungsprojektes SOGRO (Sofortrettung bei Großunfall mit Massenanfall an Verletzten). Erforscht und erprobt werden neue Ansätze insbesondere beim MANV (Massenanfall von Verletzten), um die Erstversorgung von Unfallopfern, die Zusammenarbeit unterschiedlicher Rettungskräfte sowie die Erfassung der Situation und ihre Einschätzung/Bewertung zu verbessern.
Die vorgestellte Lösung benutzt anstelle der bisher üblichen Verletztenkarten farbige Bänder, die mit RFID Etiketten versehen sind. Beschrieben und gelesen werden diese Bänder mittels eines speziellen robusten Handgerätes, wobei die erfassten Informationen über die Verletzten direkt in die mobile Leitstelle übermittelt werden. Ebenso wird bei der Erstaufnahme eines Verletzten über GPS auch eine Verortung durchgeführt. So ist in der Leitstelle somit zu jedem Zeitpunkt ein aktuelles Lagebild vorhanden.
Bei der im Oktober 2010 durchgeführten Großübung am Frankfurter Flughafen mit mehr als 500 Verletzten zeigte sich eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Vorgehensweise. SOGRO-Projektleiter Leo Latasch berichtete: "Nach 30 Minuten hatten wir schon 193 erfasste Unfallopfer. Bei dem bislang üblichen System braucht man für 50 Patienten etwa 60 Minuten."
Ebenso wurden auf dem Polizeikongress die Ergebnisse einer studentischen Projektgruppe aus dem C-LAB gezeigt. Der von der Projektgruppe entwickelte useTableTM ist ein digitaler multitouchfähiger Lagetisch.
In Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk Detmold wurde ein Szenario zur Unterstützung der Leitstelle im Katastrophenfall entwickelt. Mittels des useTable™ können mehrere Kartenansichten (Satellitenaufnahmen und topographische Karten) als zoombare Schichten übereinander dargestellt werden. Dazu können Schäden und eingesetzte Einheiten eingeblendet und nach bestimmten Kriterien gefiltert werden.
Des Weiteren werden zahlreiche Arbeitsaufgaben des THW digital unterstützt. Beispielsweise lässt sich bei einem geplanten Pumpvorgang die Berechnung von Arbeitsmaterial und Pumpparametern automatisieren. Hierzu zeichnet der Anwender mit einem digitalen Stift den geplanten Schlauchverlauf auf dem useTableTM in die Karte ein, das System berechnet dann die Anzahl der nötigen Pumpen, Schlauchlängen und Pumpparameter (z.B. Wasserdruck) und stellt sie in einer Tabelle übersichtlich dar. Die Einsatzmeldungen gehen dann automatisch mit den entsprechenden Parametern an die jeweiligen Einsatzgruppen.
Auf dem Polizeikongress wurde auch die Einbindung des useTableTM in die RFID-based Triage Lösung und die Leitstellen-Lösung von Siemens, SiveillanceTM Command, gezeigt.
Das Fachpublikum zeigte sich hoch interessiert über die innovativen Lösungen aus dem C-LAB. Insbesonders wurde der ganzheitliche Ansatz über alle Systeme stark hervorgehoben.
Die Kongressreihe "Europäischer Polizeikongress" ist eine international ausgerichtete Fachkonferenz, die sich als Informationsplattform für Polizeien, Sicherheits- und zivile Behörden versteht. Sie ist die größte internationale Fachkonferenz für Innere Sicherheit in der Europäischen Union. Jedes Jahr ist die Konferenz über zwei Tage ein Treffpunkt für rund 1.400 Teilnehmer aus 60 Nationen.
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