Medolution - Medical care evolution
Die Entwicklung medizinisch ausgerichteter IT-Systeme stellt hohe Anforderungen an die Qualität und Sicherheit. Sobald ein derartiges System direkt lebenswichtige Funktionen eines Patienten unterstützt und so Teil der Behandlung und Betreuung wird, sind sehr strenge Richtlinien zu erfüllen und Kontrollen zu durchlaufen, bevor es eingesetzt werden darf.
Im Projekt Medolution steht daher die systematische und effiziente Entwicklung von Big Dependable Systems (BDS) im technischen Fokus der Entwicklung. Während ein einzelnes System relativ gut beherrschbar ist, bedingen die aktuellen Teilkomponenten in ihrer Gesamtheit eine Komplexität, der durch eine besondere Systematik und eine effiziente neue Entwicklungsmethodik begegnet werden muss: Ein solches Gesamtsystem besteht beispielsweise aus Sensoren, Netzwerkverbindungen, Big Data Analyseanwendungen und beinhalten eingebettete Systemkomponenten bis hin zu Cloud Applikationen.
Im Projekt werden geeignete Systemverwaltungsdienste, Fehlertoleranzverfahren und Sicherheitsmechanismen sowie daran angepasste Architekturkonzepte, Entwurfs- und Analyseverfahren erarbeitet, damit ein BDS kostengünstig und qualitätsgesichert entwickelt werden kann, das bereits vorbereitet für eine Zertifizierung nach dem Medizin-Produkte-Gesetz ist.
Die gleichen Eigenschaften sind aber auch in anderen Domänen zulassungspflichtiger Systeme relevant, wie sie bei der Automatisierung von Verkehrssystemen und Produktionsanlagen zu erwarten sind.
Im deutschen Teilprojekt wird daher unter der Leitung der Schüchtermann Schiller'schen Kliniken an dem Anwendungsfall Kunstherz ein entsprechender Demonstrator entwickelt, der die Komponenten eines Big-Dependable Systems enthält.
Projektförderer: BMBF (ITEA3-Projekt)
Projektlaufzeit: September 2015 - August 2018
Beteiligte Partner (deutsches Teilkonsortium): Schüchtermann Schiller'sche Kliniken, MATERMA GmbH, Atos IT Solutions & Services GmbH, OFFIS, Medizinische Hochschule Hannover, Technische Universität Dortmund.
Kontakt: Dr. Wolfgang Thronicke, Atos C-LAB