Am 16.06.2010 besuchten mehr als 30 interessierte blinde und sehbehinderte Menschen das C-LAB in Paderborn. Sie informierten sich über kommende Produkte und Dienstleistungen, die ihnen den Alltag erleichtern und ein selbständiges Leben unterstützen können. Besonderes Interesse fand die Steuerung einer intelligenten Wohnung, bei der die Bedienung den individuellen Fähigkeiten angepasst werden kann: Großschrift, einstellbare Farben und Sprachausgabe wurden ausführlich ausprobiert. Dass sogar eine Gestensteuerung oder die Bedienung mittels berührungsempfindlichem Bildschirm für Blinde möglich sind, stieß auf anfängliche Skepsis, die dann beim Ausprobieren in überraschtes Erstaunen umschlug.
Eine gute und zuverlässige GPS-Navigation ist der Wunschtraum vieler Blinder. Ein erster Schritt in diese Richtung ist ein Navi ohne Display, das nur per Sprache mit dem Nutzer interagiert (siehe obiges Bild). Jeder Besucher wollte ausprobieren, ob das auch funktioniert! Die Begeisterung über dieses kleine Kästchen führte zu lebhaften und aufschlussreichen Diskussionen, welche Informationen dem Kartenmaterial hinzugefügt werden sollten. Die Position von Treppen und akustischen Ampeln führten die Prioritätenliste an.
Hintergrund:
Neue Technologien werden in der Regel für technikaffine Menschen entwickelt und vernachlässigen häufig diejenigen, die besonders davon profitieren könnten. Digitales Fernsehen, Mobiltelefone und das Internet stellen neue Dienste zur Verfügung, die ältere Menschen bei alltäglichen Aufgaben unterstützen und ihre Lebensqualität im häuslichen Umfeld steigern könnten. Allerdings entsprechen diese Dienstleistungen in der Realität häufig nicht den besonderen Anforderungen dieser Zielgruppe. Um eine hohe Akzeptanz auch bei ihnen zu erreichen, müssen ältere und behinderte Menschen bereits bei der Entwicklung angemessen berücksichtigt werden.
Es wurden Ergebnisse aus den öffentlichen Förderprojekten <link http: www.c-lab.de typo3 de forschungsprojekte monami index.html _top internal-link internal link in current>MonAMI und <link http: www.c-lab.de typo3 de forschungsprojekte haptimap index.html _top internal-link internal link in current>HaptiMap vorgesellt und getestet. MonAMI beschäftigt sich mit der Erstellung von barrierefreien Diensten sowie technischer Hilfsmittel, die mittels handelsüblicher Produkte realisiert werden. Ergebnis von HaptiMap werden barrierefreie digitale Karten und sogenannte "ortsbezogene Dienste" sein, die mit entsprechenden Ausgabegeräten die eigenständige Orientierung auch in unbekannten öffentlichen Bereichen für Menschen mit Behinderungen ermöglichen werden.
ACC:
Das Accessibility Competence Center des C-LAB berät Siemens und seine Kunden zur behinderten- bzw. altersgerechten Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen in allen Lebensbereichen. Neben der fundierten Kenntnis relevanter Techniken und Normen zur barrierefreien Gestaltung sind die Einbeziehung älterer und behinderter Menschen bereits bei der Entwicklung sowie die Mitarbeit selbstbetroffener Experten Garanten für nützliche und wirtschaftliche Lösungen.
C-LAB:
Mit dem C-LAB (Cooperative Computing & Communication Laboratory) betreiben die Siemens AG und die Universität Paderborn eine gemeinsame IT-Innovationswerkstatt. C-LAB verfolgt seit der Gründung das Ziel, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse so schnell wie möglich in bedarfsgerechte Lösungen und Anwendungen mit hohem Nutzungswert umzusetzen. Dies erfolgt unter ganzheitlicher Betrachtung der jeweiligen Aufgabenstellung auf der Basis der drei Kompetenzfelder des C-LAB - Technologie, Geschäftsprozess und Nutzerprozess.
Das Themenspektrum des C-LAB hat sich kontinuierlich den aktuellen Entwicklungen der Wissenschaft und des Marktes angepasst. So präsentiert es sich als idealer Partner zur Lösung von herausragenden Problemstellungen aus dem IT-Umfeld.
Die oben vorgestellten Arbeiten sind nur zwei Beispiele, wie Ergebnisse aus F+E-Projekten in einsetzbare Lösungen einfließen.
Kontakt
Klaus Peter Wegge
Tel: 05251 60-6144
E-Mail: <link window for sending>wegge[at]c-lab.de